Ein Blick zurück ...
Mit über 100 Jahren Vereinsgeschichte gehören wir zu den ältesten Vereinen unserer Ortschaft Belecke.
Am Anfang war der Turnverein - damals auch noch als solcher betitelt "TV Belecke". Der TV war die Grundlage für die Entstehung vieler Gruppen.
Im Juli 1899 gründeten sportbegeisterte junge Belecker den Turnverein - Deutsche Turnerschaft (DT) - Belecke 1899. Ein Sportfest im benachbarten Suttrop gab den letzten Anstoß zu dieser Tat. Schon bald hatten sich 55 Mitglieder eingefunden. Doch die Schwierigkeiten für den jungen Verein waren groß. Öffentliche Förderung gab es damals nicht und viel Idealismus und Begeisterung waren notwendig, um die einfachsten Voraussetzungen für die Aufnahme der Übungsstunden zu schaffen.
Den 1. Vorstand bildeten: | 1. Vorsitzender: Josef Wessel 1. Turnwart: August Harnacke 2. Turnwart: Peter Tigges Kassierer: August Pantel Schriftführer: Josef Hense |
Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges waren weitere Vorsitzende:
Lehrer Mönig, Franz Rellecke (Puppe), Dr. Ulrich, Hermann Hölscher, Dr. Meinold, Adolf Feller, Willi Detmers |
In diesem Zeitraum waren folgende Turnwarte tätig:
Peter Tigges, Fritz Harnacke, Ludwig Steinmann, Fritz Hücker, Franz Nüse, Heinrich Sprenger, Johannes Wieners |
In der Zeit von 1903 bis 1923, also 20 Jahre, hat Turnbruder Clemens Wessel (Frisör) gewissenhaft und vorbildlich die gerade in dieser Zeit sehr schwierige Aufgabe des Kassierers erfüllt.
Zuerst diente die Posthalterei Cruse, heute Haus Dahlhoff, Külbe, als Turnraum. Im Jahr darauf konnte nach Fertigstellung der Schützenhalle ein abtrennbarer Raum als Übungsraum eingerichtet werden. Geld für die notwendigsten Geräte - 220 Goldmark für Reck und Barren - wurden durch Spenden der Mitglieder aufgebracht, ein Pferd im Eigenbau aus Eisenbahnschwellen, Sackleinen und selbstgeschneiderten Pauschen gebastelt. Um im Winter in der zugigen Halle nicht allzu sehr zu frieren, musste das Brennmaterial für den Kanonenofen mitgebracht werden.
Das erste Turnfest fand als Stiftungsfest mit Fahnenweihe 1904 statt. 1906 übernahm der Verein die Durchführung des Bezirksturnfestes. Von dem Überschuss dieses Festes konnte endlich - nach 7 Jahren - ein richtiges Turnpferd gekauft werden.
Aber schon 1914 kam der Turnbetrieb nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges völlig zum Erliegen. Erst 1919 konnte neu begonnen werden, doch 29 Mitglieder waren aus dem Kriege nicht heimgekehrt. |
Trotzdem ging die Arbeit weiter. Nachdem bereits im Jahre 1923 das Tambourkorps gegründet worden war, folgte im Jahr 1924 die Gründung einer Fußballabteilung. Auch das gesellige Leben kam nicht zu kurz, Wanderungen und Laienspiel bereicherten das Vereinsleben. 1932 kam noch eine Frauenabteilung hinzu.
Damenriege 1932 |
Doch schon bald nach 1939 begann wieder ein Abstieg. Durch die Gleichschaltung aller Sportverbände - sie wurden in den Reichsbund für Leibesübungen überführt - und durch die Inanspruchnahme der jungen Menschen durch die Verbände der NSDAP verkümmerte das Sportleben in Belecke. Wo früher zeitweilig 3 Sportvereine nebeneinander arbeiteten - DT, DJK und Arbeitersportverein - blieb nur noch eine kleine Gruppe. Zu Wettkämpfen schloss sie sich meist mit den Turnbrüdern aus Allagen zusammen. Zwischen beiden Vereinen bestand eine ausgezeichnete Kameradschaft, und manche Turnabende waren gemeinsam in Belecke oder Allagen.